Rückenbandage
Eine Rückenbandage wird umgangssprachlich auch als Stützgürtel bezeichnet und bei Schmerzen und Problemen im Bereich des unteren Rückens verwendet.
Der Einsatz einer Rückenbandage
- schützt Lendenwirbelsäule, Bandscheiben und Kreuzbein vor Überlastung,
- verhindert Abnutzungserscheinungen der Lendenwirbelsäule (LWS),
- beugt Bandscheibenverschleiß und Sportschäden vor,
- sorgt für Entlastung bei degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule,
- verringert oder lindert Schmerzen bei LWS-Syndrom, und
- unterstützt die Regeneration nach operativen Eingriffen.
Wie andere Bandagen, ist das Material der Rückenbandagen ein elastisches Kompressionsgestrick. Bei Modellen mit wärmender oder kühlender Wirkung wird zusätzlich auf der Innenseite der Bandage spezielles Material verwendet.
Ein Klettverschluss und Handschlaufen ermöglichen ein bequemes und leichtes Anlegen. Die Handschlaufen sind jeweils an den seitlichen Enden des Gurtes befestigt, so dass die Bandage individuell am Rücken angelegt und der Klettverschluss vorne im Bauchbereich verschlossen werden kann. Manche Modelle sind für eine individuelle Anpassung zusätzlich mit einem Taillengurt oder Schnürsystemen ausgestattet.
Stützgürtel
Der Stützgürtel hat eingearbeitete Stabilisierungsstäbe und Verstärkungsstäbe. In manchen Fällen sind die Verstärkungsstäbe auch einzeln herausnehmbar, was eine besonders individuelle Behandlung gewährleistet.
Rückenbandage mit Pelotte
Eine Rückenbandage mit Pelotte beinhaltet zusätzlich aus einem dreieckiges Polster, das auf der Rückseite der Bandage im Innenbereich auf Höhe der Lendenwirbel angebracht ist. Die Pelotte besteht meist aus Silikon und ist mit kleinen Noppen versehen. Bei manchen Modellen ist die Pelotte herausnehmbar und/oder höhenverstellbar.
Funktion und Wirkung der Rückenbandage
Eine Rückenbandage leistet mehr als eine reine Stützfunktion:
Entlastung der Lendenwirbelsäule. Durch das Tragen einer Rückenbandage werden Muskeln und Gelenke bei Beschwerden im unteren Rücken entlastet. Der Körper kann so zu schmerzfreier Bewegung zurückfinden.
Stabilisierung des Rückens. Die Bandage stützt und stabilisiert die Wirbelsäule im Lendenwirbelbereich, ohne dabei die Bewegungsfreiheit stark einzuschränken. Sie leistet wie ein Muskelstrang von außen zusätzliche Unterstützung.
Kompression und Verbesserung der Eigenwahrnehmung. Beim Tragen wird auf die bandagierte Körperpartie leichter Druck ausgeübt, was die umliegende Muskulatur aktiviert und die eigene Körperwahrnehmung im Problembereich verbessert.
Aktivierung der Sinneszellen. Die Rückenbandage verstärkt die Reizwahrnehmung in dem Bereich, der von der Bandage bedeckt wird. Die Sinneszellen in den Muskeln und auf der Hautoberfläche werden angeregt, was unter anderem dazu beiträgt, den Lendenwirbelbereich in Bewegung zu schützen.
Wärmende oder kühlende Wirkung. Die wärmende Wirkung einer Rückenbandage wird oft als sehr angenehm empfunden. Weil warme Muskeln nicht so schnell verspannen ist das ein weiterer positiver Nebeneffekt. Bei Entzündungen im unteren Rückenbereich kommen spezielle Bandagen mit kühlender Wirkung zum Einsatz.
Eine Rückenbandage mit Pelotte massiert zusätzlich spezielle Punkte in der Wirbelsäule und intensiviert die sensomotorischen Reize im Lendenbereich. Der Effekt kommt durch die spezielle Form der Pelotte zustande, die mit kleinen Silikonnoppen versehen ist.
Rückenbandagen richtig tragen
Eine Rückenbandage wird ähnlich wie ein Schal von hinten um den unteren Rückenbereich angelegt. Erfahren Sie weitere nützliche Tipps und Informationen, wie Sie den Rückengurt optimal anwenden. So wird Ihre Rückenbandage Erfahrung zu einem befriedigenden Erlebnis.
Beim Sport, im Alltag und am Arbeitsplatz
Bandagen für den Rücken werden vor allem während sportlicher Betätigung getragen. Bei Sport und Training besteht erhöhte Gefahr, dass sich Rückenprobleme durch Überlastung oder falsche Bewegungen verschlimmern. Aktivbandagen, die speziell auf die Anwendung beim Sport ausgerichtet sind, leisten hierbei optimale Unterstützung. Bei leichter körperlicher Betätigung mit normaler Gelenkbelastung wie beim Spazierengehen ist das Tragen normalerweise nicht notwendig.
Wenn Sie im Alltag längere Zeit stehen, beispielsweise beim Spülen oder der Gartenarbeit, kann eine Rückenbandage getragen werden. Sie wärmt den Rücken und stabilisiert leicht, was Verspannungen vorbeugt.
Beim Sitzen kann die Rückenstütze zur Schonung und Entlastung angelegt werden. Sie regt direkt eine bessere, aufrechte Haltung an und reduziert bestehende Beschwerden und Schmerzen. Nutzen Sie die Bandage nur für eine begrenzte Zeit als Stütze. Bewegte Pausen und Übungen zur Kräftigung und Entspannung sind als Ausgleich zu empfehlen.
Wie lange tragen?
Wie lange Sie die Rückenbandage tragen sollen, hängt vom Modell und dem Gebrauchszweck. Aktivbandagen zum Beispiel entfalten, wie der Name schon sagt, ihre volle Wirkung nur beim Sport und in der Bewegung. Die optimale Tragedauer, Pausen und begleitende Übungen zum Ausgleuch erfahren Sie auch bei Ihrem Facharzt, im Sanitätshaus oder beim Orthopäden.
Rückenbandagen werden in der Regel phasenweise zur Entlastung und Regeneration getragen. Wegen der Kompressionswirkung ist darauf zu achten, die Rückenbandage nicht zu lange am Stück zu tragen, um ausreichend Blutzirkulation zu gewährleisten.
Die Muskulatur hat die Tendenz sich zurückzubilden, wenn sie nicht ausreichend beansprucht und stimuliert wird (Muskelatrophie). Eine Rückenbandage mit guter Stützfunktion soll die Muskulatur entlasten. Deshalb gilt: Falsches Anlegen/Tragen oder zu lange Tragephasen können schaden.
Dauer der Anwendung einer Rückenbandage sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt ab. Dann gilt es, die verordnete Rückenbandage regelmäßig tragen, um Rückenprobleme zu lindern.
In einigen Ausnahmefällen kann das Tragen auch auf Dauer nötig sein, vor allem bei speziellen Krankheiten, wenn die Bandage auch im Ruhezustand angelegt werden muss. Zur Unterstützung bei schwerer körperlicher Arbeit, beispielsweise bei schwerem Heben oder Tragen, ist nicht jede einfache Rückenbandage geeignet. Je nach Art der Beschwerden oder Krankheit kommen hier Orthesen für den Rücken (Rückenorthese) oder orthopädische Rückenbandagen zur Anwendung.
Rückenbandage nachts tragen?
Viele Bandagen entfalten ihre volle Wirksamkeit vor allem mit aktiver Bewegung. Es ist Aktiv-Bandagen. Tragen während der Nacht ist somit nicht notwendig. Haut und Gelenke bekommen in diesen Ruhephasen eine verdiente Pause. Beachten Sie auch, dass die Kompressionswirkung dauerhaftem Tragen zu Durchblutungsmangel führen und die vergleichweise stabile Konstruktion der meisten Bandagen das Tragen über die Nacht unbequem machen kann. Beim Schlafen können Druckstellen entstehen. Deshalb gilt für die meisten Rückenbandagen: in der Nacht Pause, sofern der Arzt dies nicht explizit verordnet hat.
Es gibt aber Bandagen, die speziell für das Tragen in der Nacht gemacht sind. Diese Varianten sind weicher und haben keine Stützfunktion. Vor allem bei Gelenkschmerzen und zum Warmhalten des Problembereichs können z. B. die STAUDT Rücken-Bandage oder andere Nierenwärmer genutzt werden.
Richtig anlegen, darauf ist zu achten
Für optimale Wirkung sollte beim Anlegen (und Tragen) folgendes beachtet werden. Die meisten Bandagen haben vorne einen Klettverschluss oder Schnürsystem, mit dem die Größe individuell angepasst wird. Um das Anlegen zu erleichtern haben viele Modelle an den Seiten zusätzlich zwei Handschlaufen.
Tragen Sie die Rückenbandage unter Ihrer Alltagskleidung. Pullover, Longsleeves, Jackets und Jacken werden über der Bandage getragen. Das ist nicht nur weniger auffällig, sondern auch notwendig, damit die Bandage so nah wie möglich am Körper aufliegt. Dadurch bietet sie eine ideale Stützfunktion und entfaltet ihre volle Wirksamkeit.
Ein Unterhemd oder T-Shirt unter der Bandage verbessert den Tragekomfort. Um Hautreizungen und unangenehme Scheuerstellen zu vermeiden sollten Sie die Rückenstütze nicht direkt auf der Haut tragen. Ideal ist es, wenn die Unterwäsche möglichst keine Falten wirft.
Nutzen Sie einen Spiegel. Vergewissern Sie sich, dass die Rückenbandage gleichmäßig und passend sitzt.
Oben und unten beachten. Am Schriftzug oder Emblem außen an Bandage/Gürtel lässt sich erkennen, was oben ist. Die Schrift darf nicht auf dem Kopf stehen. Manche Modelle haben ein Etikett eingenäht, dass beim Anziehen in der Regel nach oben zeigt.
Mitte auf Wirbelsäule ausrichten. Bei den meisten Produkten ist der Bereich, der auf Wirbelsäule anliegt durch eine vertikale Markierung oder durch eine Naht gekennzeichnet. Legen Sie Gürtel oder Bandage für einen ptimalen Sitz möglichst mittig über der Wirbelsäule an.
Klettverschluss oder Schnürsystem regeln Stützfunktion. Je enger Sie den Klettverschluss beziehungsweise das Schnürsystem einstellen, desto mehr Stützfunktion erreichen Sie. Eine bequeme Bauchatmung soll auch mit angelegter Bandage möglich bleiben.
Pelotte an die richtige Stelle. Rückenbandagen mit Pelotte müssen besonders passgenau sitzen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Funktionspolster an der richtigen Stelle im Lendenwirbelbereich sitzt. Viele dieser Massagepolster lassen sich bei Bedarf auch nach oben oder unten versetzen.
Hersteller von Rückenbandagen
- Bauerfeind Lumbotrain / Lumbo Active
- Futuro
- Turbomed
- Elcross
- Hansaplast
- Medi
- Bort
- Vario Basic
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